Als erstes ein Hinweis: Nicht
alle hier genannten Tipps sind auch für Katzen geeignet. Katzen haben einen
anderen Stoffwechsel und vertragen manche dieser Stoffe nicht. Ein gesonderter
Hinweis zeigt die Katzenverträglichkeit.
Hätte ein Organismus
überhaupt keine Keime oder Würmer, gäbe es kein gesundes Tier. Ein gesunder
Hund wird sich immer irgendwo Würmer oder Keime einfangen.
Die natürliche Gesundheit ist
NICHT gleichzusetzen mit völliger Keim- und Parasitenfreiheit.
Natürliche Gesundheit
bedeutet, dass sich der Körper in einem natürlichen Gleichgewicht befindet und
selbst gegen Keime angehen kann.
In der Natur ist das auch so.
Wildtiere fressen zum Schutz gegen Keime und Würmer spezielle Pflanzen. Das
bedeutet, dass bestimmte Pflanzen natürliche Antiwurmmittel enthalten.
Wir sollten uns damit
anfreunden, dass ein paar Würmer oder andere Parasiten einfach mit dazu gehören
und nicht gleich in Panik verfallen, wenn wir ein paar Wurmeier im Kot finden.
Es gibt in der Natur
Pflanzen, die gegen Würmer angehen. Sie töten sie nicht ab, aber sie wirken
austreibend, sie schädigen den Wurm und schaffen im Darm ein Milieu, in dem es
dem Wurm nicht mehr gefällt. Der Wurm hat keine Lebensgrundlage mehr und kann
sich im Darm nicht mehr halten.
Eine gesunde Darmflora ist
Grundvoraussetzung um Darmparasiten in Schach zu halten. Alles was gute,
natürliche und lebende Bakterien in den Darm bringt (z.B. probiotische Präparate
wie effektive Mikroorganismen, Kefir, probiotischer Joghurt, selbst gemachtes
fermentiertes Sauerkraut ….) sollte in der Ernährung des Hundes immer wieder
auf dem Speiseplan stehen.
Sie sind sehr gute
Nährstofflieferanten und Würmer sind Nährstoffräuber. Würmer ernähren sich u.
a. von Zucker. Will man die Würmer aushungern, muss man die Zuckerquellen in
der Nahrung reduzieren.
Zusätzlich unterstützt eine rohe, natürliche Ernährung den Darm sauber zu halten und Parasitenbefall zu vermindern. Hautstreifen mit Fell wirken wurmwidrig,
Würmer mögen keine Haare.
Ein besonderer Fall sind
Giardien. Sehr wichtig ist, wie bei jedem Parasiten- bzw. Keimbefall, die Einhaltung
von Hygienemaßnahmen. Hier ist ein Dampfreiniger sehr hilfreich, da durch die
starke Hitze des Wassers Keime abgetötet werden. Das Immunsystem sollte
gestärkt und der Darm unterstützt bzw. aufgebaut werden.
Kohlenhydrat- und
stärkehaltige Lebensmittel sollten vermieden werden. Auch sollte kein
industrielles Fertigfutter, kein Getreide, keine Nudeln, etc. gefüttert werden.
Der
Zuckergehalt in der Nahrung muss
weitestgehend reduziert werden, ggf. durch fermentierte Lebensmittel. Die guten
Bakterien im Darm bauen den Zucker in der Nahrung ab. Ohne Zucker = keine
Giardien.
Ob eine chemische Entwurmung oder
vorbeugende Alternativen eingesetzt werden ist jedem Tierhalter überlassen. Bei
chemischer Entwurmung oder Behandlung von Durchfall und Co ist ein Blick in die
Packungsbeilage des Medikamentes/Antiparasitenmittels oder die Aufklärung durch
den Tierarzt ratsam. Auf jeden Fall sollte jeder Tierhalter kritisch
hinterfragen und sich selbst informieren. Wir beugen mit alternativen Möglichkeiten vor und lassen regelmäßig eine Kotprobe untersuchen.
Was kann alternativ zur chemischen Entwurmung den Keim- und Parasitenbefall beeinflussen?
Möhren (möglichst in
Bioqualität) wirken durch ihre ätherischen Öle leicht lähmend auf Würmer und
können leichter ausgeschieden werden. Möhren werden roh, geraspelt oder auch
püriert verfüttert.
Bei Durchfall hat sich die
Moro’sche Möhrensuppe bewährt (Rezept siehe unten). Dem Kinderarzt Prof. Dr.
Ernst Moro gelang es bereits 1908 mit dieser Suppe die Kindersterblichkeit bei
Durchfallerkrankungen zu senken.
Durch das lange Kochen der
Möhren werden bestimmte Stoffe freigesetzt (sogen. Oligogalakturonsäuren),
die die Haftung der Bakterien an der Darmwand blockieren. Unterstützend kann
zusätzlich Huminsäure gefüttert werden. Sie legt sich wie ein
Schutzfilm auf die Magen- und Darmwand, Bakterien setzen sich nicht fest und
werden ausgeschieden.
Rezept Moro’sche Möhrensuppe (auch für Katzen
geeignet)
500 g Möhren mit Schale
1 l Wasser
Mindestens 1 Stunde kochen
lassen, möglichst im Drucktopf oder Schnellkochtopf
Dann pürieren, sollte Wasser
verdunstet sein, gekochtes Wasser bis auf 1 l auffüllen,
3 g Salz dazu geben
Mehrmals über den Tag
verteilt füttern.
Kokosfett/Kokosöl/Kokosflocken oder das Fruchtfleisch
der Kokosnuss
Auch für Katzen unbedenklich
Kokosöl ist eines der
hochwertigsten Öle überhaupt und kann ständig verfüttert werden.
Es unterstützt die Funktion
von Leber, Nieren, Darm, Haut, wirkt antimikrobiell, gegen Viren, Bakterien,
Pilze. Es stärkt das Immunsystem und hilft äußerlich gegen Zecken.
Täglich ins Futter geben.
Äußerliche Einreibung gegen Zecken.
Kürbiskerne
NICHT bei Katzen!!! Enthalten Terpene (=chemische
Verbindungen), die von Katzen nicht verstoffwechselt werden. Bekanntes
Beispiel: Teebaumöl
Kürbiskerne enthalten viele
Vitamine, Mineralstoffe und Nährstoffe. Sie stärken das Immunsystem und sind wurmwidrig.
In der Kaffeemühle mahlen, mit Buttermilch, Kokosöl oder Honig zu einem Brei verrühren
und eine Woche täglich füttern. Pro 10
kg Körpergewicht 1 Tl/Tag geben. Bevorzugt Samen in Bioqualität oder aus
dem Kürbis selbst verwenden, nicht geröstet, gekocht etc. Kann auch mit
Rizinusöl kombiniert werden, was die Ausscheidung beschleunigt.
Oregano-Öl: Natürliches Antibiotikum
Oregano-Öl wirkt stärker als
frisches oder getrocknetes Kraut. Unterstützend gegen Würmer und Darmpilze wie Candida.
Bis zu 3 x tägl. 2-3 TL
Oregano-Öl zusammen mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft in etwas Wasser
geben und direkt ins Maul geben. Sollte dies nur erschwert möglich sein, gibt
es Oregano-Öl auch in Kapselform.
Getrockneter Oregano, Thymian und Majoran:
Prophylaktische Kur alle 3 bis
4 Monate für 2 Wochen.
Kräuterbuttermilch mit
Oregano, Thymian und Majoran:
100 ml Buttermilch
Je 1 Eßl. getr. Thymian,
Oregano und Majoran
Alles vermischen, ca. 12
Stunden ziehen lassen und zu jeder Mahlzeit ins Futter geben.
Papayakerne:
Sie haben eine entgiftende
Wirkung und wirken durch das Carpain in den Kernen gegen Parasiten und Pilze im
Darm. Sie schmecken etwas scharf, ähnlich wie Kresse und können kurweise ins
Futter gegeben werden.
Papayakerne können leicht
selbst getrocknet werden. Hierzu die Kerne mit Wasser vom Fruchtfleisch befreien
und die Fruchthülle reinigen. Danach die Kerne an einem warmen und luftigen Ort
lagern. Alternativ können die Kerne im Backofen bei 50° ca. 2-3 Stunden
getrocknet werden. Sie können in einer Kaffeemühle gemahlen werden.
Brombeeren:
Sie haben eine blutreinigende
und harntreibende Wirkung, entgiften die Leber. Durch die enthaltenen
Gerbstoffe helfen sie bei leichten Durchfallerkrankungen.
Die Samen der Brombeeren sind
sehr hart, Würmer mögen das nicht.
Hagebutten:
Sie stärken das Immunsystem
und wirken blutreinigend und entgiftend. Die Kerne der Hagebutten sind behaart.
Es wird die gesamte Frucht
gefüttert.
Heilpilze:
Heilpilze haben eine stärkende
und regenerierende Wirkung auf die Darmflora und somit auf das Immunsystem und
fördern die Ansiedlung von probiotischen Bakterien im Darm. Sie können bei
Darmerkrankungen und Wurmbefall eingesetzt werden.
Jeder Tierhalter sollte
schauen, was für ihn und sein Tier am besten ist.
Ihre/Eure Bea
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